Nach dem Tod von Franziskus - Der Papst der Barmherzigkeit und Überraschungen
Der Petersplatz war noch mit den Blumen der Ostermesse geschmückt, Ostersonntag hatte Papst Franziskus sich noch über den Platz fahren lassen und die Gläubigen begrüßt. Gestern Vormittag hat der Vatikan dann den Tod des Papstes verkündet. In Rom und in ganz Italien läuteten die Kirchenglocken. Im Vatikan hat damit die genau geregelte Zeit der Sedisvakanz begonnen. Ulrike Bieritz leitet die rbb-Redaktion Gesellschaft und Religion und erklärte auf radioeins, dass für die Zukunft der katholischen Kirche ein Papst wünschenswert wäre, der den Reformweg von Franziskus weiterführt. Ein Rollback zu konservativeren Zeiten sollte vermieden werden, um den Bedeutungsverlust der Kirche zu stoppen.
Papst Franziskus legte großen Wert auf Bodenständigkeit und Menschlichkeit. Er bevorzugte einen Kleinwagen statt einer großen Limousine und kümmerte sich persönlich um alltägliche Dinge wie den Kauf neuer Brillengläser. Auch sorgte er dafür, dass Trauerzeremonien für Päpste weniger pompös ausfallen.
Franziskus strebte eine Kirche für die Armen an und setzte sich während seiner zwölfjährigen Amtszeit für diese Vision ein. Gestern, am Ostermontag, verstarb er in Rom an den Folgen eines Schlaganfalls.
Papst der Barmherzigkeit und Überraschungen
Franziskus wurde oft als der Papst der Nähe, Liebe, und des Friedens bezeichnet. Ulrike Bieritz, Leiterin der rbb-Redaktion Gesellschaft und Religion, beschreibt ihn auf radioeins als den Papst der Barmherzigkeit und der Überraschungen. Er überraschte oft durch unerwartete Auftritte und seine bescheidene Lebensweise.
Modernisierung der katholischen Kirche
Franziskus hatte das Ziel, die katholische Kirche zu modernisieren. Er setzte sich für Umweltthemen ein und besuchte Flüchtlinge. Trotz einiger Reformen, wie der Aufräumarbeiten bei den Finanzen und der Einbindung von Frauen in Verwaltungsposten, gelang ihm die umfassende Kirchenreform nicht vollständig.
Zustand der katholischen Kirche
Papst Franziskus hinterlässt die katholische Kirche in einem zweigeteilten Zustand. Während die Kirche in Europa an Bedeutung verliert, erlebt sie in Asien und Afrika einen Aufschwung. Franziskus legte weniger Wert auf Europa und konzentrierte sich auf andere Regionen.