Hintergrund - Die Maschen der Brandstifter
Bei den anstehenden Wahlen wird die AfD sich versuchen medial als wählbare Alternative darzustellen. Ein guter Anlass, um darüber zu sprechen, wie sprachliche Framings der extremen Rechten langsam in die Mitte der Gesellschaft gesickert sind. Unter dem Titel "Die Maschen der Brandstifter" wird Katharina Nocun einen Vortrag darüber auf der re:publica halten. Wir sprechen mit der Bürgerrechtlerin und Publizistin darüber.
Als Correctiv -Recherchen im Januar 2024 zeigten, dass hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer in einem Hotel bei Potsdam die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland diskutieren, war die Empörung groß. Und die Schlagzeilen waren plötzlich voll mit dem Wort "Remigration". Der Begriff ist ein gutes Beispiel dafür, wie die extreme Rechte mithilfe von Wortschöpfungen versucht der rassistischen Ideologie einen harmlosen Anstrich zu verpassen. Doch während bei manchem TV-Interview noch abgewiegelt wird, werden bei internen Veranstaltungen nach wie vor unmissverständliche Parolen verbreitet. Höcke versucht sich trotz Einstufung der AfD-Thüringen durch das Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch als bürgerlicher Kandidat zu inszenieren. Und wird die AfD mal doch ausgeladen, inszeniert man sich gerne als Opfer. Zugleich bröckelt die vielbeschworene Brandmauer gegen Rechtsextremismus.
Quelle: re:publica