Interview mit Uta Zech, Equal Pay Day Kampagne - Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen: Die Strukturen müssen sich ändern
Der heutige Tag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Bis heute hätten Frauen in diesem Jahr im Vergleich zu Männern umsonst gearbeitet. Obwohl der Prozess langwierig ist, bleibt die Schließung der Lohnlücke ein wichtiges Ziel. Uta Zech, Leiterin der Equal Pay Day Kampagne, betonte auf radioeins, dass es weiterhin viel zu tun gibt, um faire Arbeitsbedingungen und Lohngerechtigkeit zu erreichen.
Der Tag heute markiert symbolisch einen wesentlichen Unterschied zwischen Frauen und Männern: Bis heute hätten Frauen dieses Jahr im Vergleich zu Männern umsonst gearbeitet. Laut Uta Zech, Leiterin der Equal Pay Day Kampagne, liegt die Lohnlücke derzeit bei durchschnittlich 16 Prozent. Im Jahr 2023 betrug sie noch 18 Prozent. Obwohl der Rückgang von 2 Prozent ein Fortschritt ist, bleibt die Lücke weiterhin ein großes Problem.
Die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit und Erwerbsarbeit sowie die höhere Teilzeitquote von Frauen sind wesentliche Gründe für die Lohnlücke. Zudem sind Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, oft unterbewertet und unterbezahlt.
Notwendige Maßnahmen
Um die Lohnlücke zu schließen, sind strukturelle Änderungen erforderlich. Uta Zech betont die Bedeutung des Entgelttransparenzgesetzes und der EU-Entgelttransparenzrichtlinie. Diese sollten in deutsches Recht umgesetzt und für Betriebe ab 100 Mitarbeitenden gelten. Zudem sollten Sanktionen bei Nichteinhaltung des Gesetzes greifen.
Regionale Unterschiede
In den alten Bundesländern, inklusive Berlin, beträgt die Lohnlücke 17 Prozent, während sie in Ostdeutschland nur 5 Prozent beträgt. Dies liegt unter anderem daran, dass in Ostdeutschland die Löhne insgesamt niedriger sind und es ein anderes Narrativ bezüglich der Rollen von Frauen und Männern gibt.