Welternährungstag - Extreme Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf die Welternährung

Ein Junge mit einem leeren Teller
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Die Sahara, eine der trockensten Regionen der Welt, steht nach einer ungewöhnlichen Regenflut unter Wasser. Gleichzeitig leidet der Amazonas, der normalerweise bis zu 300 Millionen Liter Wasser pro Sekunde in den Atlantik fließen lässt, unter einer extremen Dürre. Diese extremen Wetterereignisse sind Folgen der Klimakatastrophe und haben dramatische Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Menschen in den betroffenen Regionen. Mit Francisco Marí, Referent für Welternährung bei der NGO "Brot für die Welt", haben wir über die Ursachen für den Hunger auf der Welt gesprochen und mögliche Lösungen diskutiert. Es bleibt viel zu tun, aber es gibt auch Hoffnungsschimmer.

Francisco Marí erklärte auf radioeins, dass vor allem die vielen Konflikte und die zunehmenden Wetterereignisse es Bäuerinnen und Bauern fast unmöglich machen, ihre Ernten einzufahren. 730 Millionen Menschen hungern immer noch, und Politiker schaffen es nicht, in Krisenzeiten Nahrung zu den Menschen zu bringen, wie aktuell in Gaza oder im Sudan.

Wie kann die Landwirtschaft in betroffenen Regionen an die Klimaveränderungen angepasst werden?

Es gibt verschiedene Saatgutarten, die besser mit Trockenheit oder Feuchtigkeit zurechtkommen. Sorten wie Hirse, die hitzeresistent und schnell wachsend sind, könnten in betroffenen Regionen angebaut werden, um Nahrung zu produzieren und zu den Menschen zu bringen, die ihre Ernten verloren haben.

Welche Regionen leiden besonders unter Hunger?

Vor allem Regionen, die stark von Wettereignissen und Konflikten betroffen sind, wie der Sudan, der Osten des Kongos, der Sahel und Pakistan. In Südamerika haben sich einige Regionen, wie Brasilien, in den letzten Jahren verbessert.

Gibt es etwas, das Hoffnung im Kampf gegen den Hunger macht?

Marí sieht Hoffnung darin, dass Regierungen in Afrika zunehmend erkennen, dass sie ihre Bevölkerung selbst ernähren können. Sie unterstützen Bäuerinnen und Bauern, bieten Fortbildungen an und setzen flexibleres Saatgut ein. Bundeskanzler Scholz hat kürzlich angekündigt, dass Deutschland der G20-Initiative Brasiliens beitritt, um mehr Geld zu geben und gute Erfahrungen auszutauschen.