Einordnung - Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Matthias Bein/dpa
Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg | © Matthias Bein/dpa Download (mp3, 8 MB)

Vier Tage vor Heiligabend hat es in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg einen Anschlag gegeben. Ein Mann war Freitagabend mit einem PKW Hunderte Meter über den Weihnachtsmarkt im Zentrum der Stadt gerast und hatte etliche Menschen getroffen. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Über 100 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Mehr dazu von Holger Schmidt, ARD-Experte für innere Sicherheit.

Bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind am Freitagabend mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter ist gefasst und wird vernommen. Es ist unklar, ob er sich zu den Vorwürfen äußern wird. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft in Magdeburg geführt, es ist jedoch möglich, dass der Generalbundesanwalt den Fall übernimmt.

Trotz vorhandener Sicherheitsmaßnahmen, wie Betonsperren, konnte der Täter den Weihnachtsmarkt mit seinem Auto erreichen. Die genauen Umstände, warum die Sperren nicht ausreichten, sind noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei und Sicherheitsbehörden arbeiten intensiv daran, die Hintergründe der Tat aufzuklären.

Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, erklärte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der Täter raste laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt.

Nach Recherchen von WDR und NDR soll er in der saudischen Exil-Community eine durchaus prominente Figur sein und als Ansprechpartner für Asylsuchende, insbesondere Frauen, gegolten haben. Seit 2016 hat er den Asylstatus als politischer Flüchtling.