Berlinale | Berlinale Special - Regisseur Burhan Qurbani zu "Kein Tier. So Wild."
Shakespeares Tragödie von Richard III. neu erzählt: Zwei hohe Häuser, die arabischen Großfamilien York und Lancaster, haben den Krieg, der seit Jahren auf Berlins Straßen tobt, in den Gerichtssaal getragen. Rashida, die jüngste Tochter des Hauses York und Anwältin, beendet den seit Jahren andauernden Bandenkonflikt mit einem blutigen Anschlag auf die Köpfe des Lancaster-Clans. Endlich Frieden! Aber als Frau ist Rashida in dieser Welt der Männer nur ein Spielball. Im Frieden der Gangster ist sie zu Gehorsam verdammt. Schwester, ja. Tochter, selbstverständlich. Nur Königin, das wird sie nie. Doch Rashida will nicht gehorchen. Sie will herrschen.
Auf dem Weg zur Krone muss Rashida intrigieren, Feinde verführen und Geliebte töten. Dann, auf dem Höhepunkt der Macht, wird sie von der Gewalt eines ganz anderen Krieges eingeholt. Sie wird auf ihr Innerstes zurückgeworfen: Erinnerungen an eine Kindheit unter Bomben. Ein Garten aus Einsamkeit und Zerstörung. Spiegel einer verletzen Seele. Rashida, Herrscherin über ein Königreich aus Staub und Dreck.
Burhan Qurbani
Der 1980 geborene Filmemacher arbeitete nach seinem Abitur als Dramaturgie- und Regieassistent an diversen Theatern. Während des Studiums an der Filmakademie Ludwigsburg gewannen seine Kurzfilme mehrere Auszeichnungen, u. a. den Preis der Deutschen Filmkritik. Sein Diplomfilm Shahada feierte 2010 im Wettbewerb der Berlinale Premiere und wurde mehrfach international ausgezeichnet. "Wir sind jung. Wir sind stark." eröffnete 2014 das Filmfest in Rom und die Hofer Filmtage. 2020 wurde "Berlin Alexanderplatz" in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen. Der Film erhielt fünf Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis.