Berlinale | Forum - "Was hast Du gestern geträumt, Parajanov?" von Faraz Fesharaki
Über zehn Jahre hat Faraz Fesharaki den Austausch mit seiner Familie dokumentiert, den digitalen Dialog zwischen einem, der auszog, in Deutschland Film zu studieren, und jenen, die in der iranischen Millionenstadt geblieben sind. Vater Hasan und Mutter Mitra diskutieren über die traditionelle Rolle der Frau und präsentierten Kakis aus dem Garten. Cousin Rahi ergänzt das Diaspora-Gespräch der Generationen aus Österreich – um sein Lieblingsrezept: Toast, Mozzarella, Ei. Vieles bleibt unausgesprochen, angedeutet. Was hast du gestern geträumt, Parajanov? Eine Antwort gibt es vielleicht heute Abend im Berlinale Talk.
Die Raufasertapete verpixelt, der Ton heftig asynchron. Distanz Berlin–Isfahan: knapp 4000 km. Nichts, was sich einfach überbrücken ließe. Die Webcam tut ihr Bestes, schafft die Möglichkeit einer Nähe, bezeugt aber gelegentlich auch eine Kluft. Über zehn Jahre hat Faraz Fesharaki den Austausch mit seiner Familie dokumentiert, den digitalen Dialog zwischen einem, der auszog, in Deutschland Film zu studieren, und jenen, die in der iranischen Millionenstadt geblieben sind. Vater Hasan und Mutter Mitra diskutieren über die traditionelle Rolle der Frau und präsentierten Kakis aus dem Garten. Er mutiert für einen Moment zu Abbas Kiarostami, sie erinnert sich an ihre Zeit im Gefängnis. Cousin Rahi ergänzt das Diaspora-Gespräch der Generationen aus Österreich – um sein Lieblingsrezept: Toast, Mozzarella, Ei. Vieles bleibt unausgesprochen, angedeutet.
"Was hast du gestern geträumt, Parajanov?" erzählt auch zwischen den Zeilen, in Texten auf rotem Grund, die Fesharaki wie Notizen, Botschaften montiert, sowie in VHS-Erinnerungsbildern. Denn nicht zuletzt handelt das Debüt auch von einem Dilemma: dem Wunsch, verstanden zu werden, ohne seine Gefühle allzu leicht benennen zu können.
Quelle: Berlinale