Ihren ersten Gedichtband von Mascha Kaléko bekommt Dota vor einiger Zeit nach einem Konzert geschenkt; entdeckt darin zunächst Poesie, und dann die Person "Mascha Kaléko": ihre Liebe zu Berlin, die Ausreise der Jüdin in den 30er Jahren nach New York; persönliche Verluste wie den Tod des Sohnes, und das persönliche Glück wie die Liebe Kalékos zu ihrem Mann, dem Dirigenten Chemjo Vinaver. Mascha Keléko ist 22 Jahre alt, als sie ihre ersten Gedichte schreibt, ist mit Else Lasker-Schüler oder Joachim Ringelnatz bekannt, und wird Erich Kästners Nachfolgerin für die "Die Welt am Montag" - wöchentlich steuert sie zu jeder Zeitungsausgabe ein Gedicht bei.

Dota versucht Mascha Kaléko und ihrer zeitlosen "Gebrauchslyrik" auf dem neuen Album gerecht zu werden - wieder einmal. Denn 2020 ist bereits das erste Album, die erste Hommage von Dota an Kaléko erschienen. Sie ist berührt von ihrer Art zu schreiben und bewundert ihre Weisheit, genau wie die allgemeine Zugänglichkeit der Texte. Mascha Kaléko verstehe es eine Botschaft zu vermitteln, die unterschiedlichste Menschen erreicht; mit denen sich nicht nur eine bestimmte Gruppe, sondern viele identifizieren können. Die Lyrik von Kaléko sei nicht elitär - und das gefällt Dota, die mit ihrer Musik eben dies vermitteln möchte.

Zwischen balladigen, schwereren Interpretationen, die die Stimmung des Exils und der Heimatlosigkeit Kalékos spiegeln bis hin zur Leichtigkeit und Freude, die Kaléko immer wieder in ihrem eigenen Leben beschreibt, bewegen sich die zwölf regulären plus elf Bonustracks des neuen Albums "In Der Fernste Der Fernen - Mascha Kaléko 2". Unterstützt wird Dota bei den meist kurzen, einschlägigen Songs von Freund*innen wie Tocotronics Dirk von Lowtzow, Anna Mateur oder Laings Nicola Rost. Gemeinsam zeigen sie, dass die alltäglichen Probleme, Wendungen und Gedanken Mascha Kalékos auch heute noch eine große Aktualität besitzen.

Laurina Schräder, radioeins