Album der Woche - Delta Kream von The Black Keys
20 Jahre - zehn Alben: Zu ihrem 20jährigen Bandjubiläum beschenken sich The Black Keys selbst, und zwar mit einem Coveralbum. Das heißt „Delta Kream“ und enthält ausschließlich Coverversionen alter Mississippi Hill Country Blues-Songs.
Der Titel könnte also für Verwirrung sorgen, denn mit dem Delta Blues hat das nichts zu tun, den Muddy Waters einst nach Chicago brachte. The Black Keys beziehen sich auf jene Musiker aus dem Norden von Mississippi, die ihre stärksten Einflüsse sind. So wie R. L. Burnside oder so wie Junior Kimbrough, den sie schon auf ihrer ersten Platte gecovert haben.
Die Platte gebe einen Einblick darin, wer ihre Einflüsse sind, erzählt Pat Carney. Leute wie Junior Kimbrough sind legendär und sehr einflussreich, aber er hat wahrscheinlich nie mehr als 10.000 Alben verkauft. Kimrough hätte mit Recht mehr Ruhm und Aufmerksamkeit verdient. Seine Musik ist es jedenfalls, die Patrick Carney und Dan Auerbach im Blut liegt. Eine Musik, die in der DNA der Black Keys steckt. „Delta Kream“ ist innerhalb von 2 Tagen in Nashville entstanden. Sie wussten nicht, dass sie eine Platte machen, sie sei einfach entstanden, als sie gemeinsam Wegbegleitern von Kimrough und Burnside spielten, sagt Dan Auerbach.
Ohne dass Kenny Brown, der früher als Gitarrist mit R.L. Burnside unterwegs war und Eric Deaton, dem Bassisten von Junior Kimrough, ohne dass sie in Nashville gewesen wären, sei diese Platte gar nicht entstanden, sagt Dan Auerbach. Mit ihnen gemeinsam diese Musik zu spielen, darum ging es überhaupt. Gemeinsam die Texturen des Mississippi Hill Country Blues aufzuspüren und in dessen Grooves zu schwelgen. Man erfährt etwas über die musikalischen Einflüsse der Black Keys auf der neuen Platte, aber man bemerkt auch, wie Dan Auerbach und Pat Carney dieser Musik ihren eigenen Stempel aufdrücken.
Claudia Gerth (radioeins)