Album der Woche - "Iedereen" von Iedereen

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ledereen von ledereen | © Glitterhouse

Iedereen heißt "Alle" auf Niederländisch. Der Bandname von Ron Huefnagels und Tom Sinke zeigt zum einen die Nähe der beiden zum Nachbarland, 10 Minuten von ihrem Heimatort Emmerich entfernt. Zum anderen setzt "Iedereen" einen Fokus auf das, worum es den beiden inhaltlich in ihrer Musik geht – um gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Emmerich. Ein Ort in der nordrhein-westfälischen Provinz. Idyllisch, würden manche sagen. Gelegen zwischen Feld und Rhein, an der niederländischen Grenze sind hier Ron Huefnagels und Tom Sinke aufgewachsen. In ihren Songs kritisieren Iedereen Konsumismus und Leistungsgesellschaft; singen von Chauvinisten oder Tempolimit und nehmen damit eine politische Haltung ein. Dabei ist es aber nicht ihre Absicht, Parolen auszurufen oder gar den Eindruck zu vermitteln, sie hätten die Definitionen für "richtig" und "falsch" für unser gesellschaftliches Zusammenleben gefunden.


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Derzeit fragen sich Iedereen noch, ob sie als – wie sie selbst sagen – ambitionierte Hobbymusiker einen Platz auf den Konzertbühnen verdient haben, freuen sich dabei aber über jede Möglichkeit ihre Musik vor Publikum zu spielen. Denn ein eigenes Album zu produzieren sei für Huefnagels und Sinke eine Chance, die vielleicht nur einmal im Leben kommt! Die beiden haben zunächst Musikunterricht im Jugendzentrum ihrer Heimat. Als sie schließlich zeitgleich nach Köln ziehen, gehen sie auf die Suche nach einem Proberaum – und Gleichgesinnten. In ihrer Vorstellung wird der Dilettantismus, um mehr Instrumente und Harmonien ergänzt, und bekommt so einen neuen Glanz. Im Proberaum wird also probiert was geht und wie neue Sounds entstehen. Doch es bleibt beim Experiment: Nach und nach kommen immer weniger ihrer Mitstreiter vorbei, aber die beiden stellen fest, dass es doch auch zu zweit funktionieren kann.

Der Zufall – mehr oder weniger – führt das Duo von hier aus weiter; zum ostwestfälischen Label Glitterhouse und zu einer Förderung durch die Initiative Musik, die ihnen das Machen des Albums finanziert. Sie wählen gemeinsam mit Produzent Kurt Ebelhäuser schließlich aus 20 Songs 14 aus, die nun auf ihrem selbstbetitelten Debüt gelandet sind. Von Dilettantismus ist hier wenig zu spüren, vielmehr die Begeisterung für die Sounds des Post-Punks, der Neuen Deutschen Welle oder des Alternative Rock – sowie: die Ernsthaftigkeit ein durchaus professionell gemachtes Album vorzulegen.

Laurina Schräder

Tracklisting

1. GGO
2. Niki
3. Belladonna
4. Makramee
5. Chauvi
6. Weißes Rauschen
7. Urinella
8. Riga
9. Autofahren
10. Was für ein Bild
11. Susie One
12. Kann mal passieren
13. Lila Regen
14. Tatütata

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