Plattenkritik - "The Making Of Silk" von Allysha Joy
Eine der interessantesten Musikerinnen im Genre "Soul Jazz" kommt aus Australien. Allysha Joy lebt in der Nähe von Melbourne und sie schreibt und produziert ihre Songs selbst. Nach zwei Alben hat die Sängerin nun ihren Sound gefunden. "The Making Of Silk" zeigt all die Stärken dieser beeindruckenden Künstlerinnen. Fein arrangierte Stücke, getragen von Allyshas Stimme und ihrem Spiel auf dem Fender Rhodes Piano. Auf ganz eigene Weise verbindet Allysha Joy Soul, Jazz, Hip-Hop Beats und modern R&B. Die Rhythmen sind oft komplex und das macht dieses Album durchgehend spannend. Komplex sind auch ihre poetischen Texte, die Allysha Joy so beschreibt:
"Es geht um eine Liebe, die mitfühlend ist, die von offenen Gesprächen und tiefem Zuhören lebt, an vorderster Front sozialer Bewegungen und die nie versucht, das Licht in dir zu unterdrücken. Es geht darum, unser Alleinsein, die Vergänglichkeit aller Dinge zu akzeptieren und immer noch das Gegenteil beweisen zu wollen, zu sagen, dass wir verstehen, dass sich alle Dinge ändern, dass Schmerz existiert, aber wir trotzdem lieben werden."
Allysha Joy ist in der Musikszene Australiens bestens vernetzt und so spielen auf "The Making Of Silk" viele hochkarätige Freunde mit. Die Rhythmusgruppe, Bass und Schlagzeug, kommen ganz klar aus dem Jazz, korrespondieren wunderbar mit den Bläsern und Allysha Joys Stimme und dem Pianospiel. Die Stücke verlassen nur selten die Midtempo Ebene, die Tracks folgen dem Flow und erinnern manchmal an Erykah Badu in ihren besten Zeiten.
"The Making Of Silk" ist ein Leckerbissen für Soul und Jazzfans, die sich auf eine neue Künstlerin einlassen wollen.
Am 1. Oktober wird Allysha Joy ihr neues Album im Quasimodo in Berlin-Charlottenburg vorstellen, präsentiert von radioeins.
Carsten Wehrhoff, radioeins (Passion)