Zum 100. Geburtstag - Timothy Leary - LSD Philosoph

Timothy Leary (1972)
Timothy Leary (1972) | © imago images / ZUMA/Keystone

"Bewusstseinerweiterung" war das Lebensthema des amerikanischen Philosophen, Psychologen und Schriftstellers Timothy Leary. Heute wäre er 100 geworden...

„Turn on, Tune in, Drop out!“, war einer der Slogans der 60er. Timothy Leary sah in dem Gebrauch von psychedelischen Substanzen einen Weg, wie sich die Menschen aus ihren inneren Zwängen und Konditionierungen befreien könnten, um so zu neuen, freien Menschen zu werden. Von allem, das von Albert Hoffmann erfundene, LSD erschien ihm als Substanz geeignet, um sich selbst neu "zu programmieren".

Tomothy Leary stellte sich ins Rampenlicht und propagierte die Einnahme von LSD. Er veranstaltete öffentliche "Acid Tests", bei denen u.a The Grateful Dead ihre ersten Auftritte hatten. Das Potential von LSD faszinierte die Kunst- und Musikwelt, von Dylan, über die Beatles...bis hinein in die heutige Clubszene.

LSD war in den 60ern anfangs noch legal und die Folgen eines unkontrollierten Gebrauchs lagen im Dunklen. Timothy Leary wusste um das Potential der Substanz und er wies immer darauf hin, das die Einnahme verantwortungsvoll geschehen müsste. "Set" & Setting", also das persönliche Befinden des Konsumenten und die Umstände, in denen LSD genommen wird, waren für ihn die entscheidenden Faktoren für ein positives und therapeutisches Erlebnis. Damit knüpfte Leary an die schamanistische Kultur der Naturvölker an, in denen psychedelische Substanzen seit Menschengedenken eine wichtige Rolle gespielt haben. Wohin die Misachtung von "Set & Setting" führen kann, zeigt das bittere Schicksal des kürzlich verstorbenen Fleetwood Mac Mitbegründers Peter Green, der auf einem LSD Trip "hängenblieb" und sich psychisch davon nicht mehr erholte.

Timothy Leary wurde für seine öffentliche Propagierung von LSD von der Poliziei verfolgt und als Wissenschaftler diskreditiert. Er musste aus den USA fliehen, saß im Gefängnis und hat für seine Haltung viel einstecken müssen. "Bewusstseinserweiterung" blieb bis zu seinem Tod 1996 das zentrale Thema für Timothy Leary. Den Gebrauch von Kokain, Heroin, Crack...hat er nie gutgeheißen, obwohl ihm das unterstellt wurde.

Tomothy Learys Thesen werden bis heute intensiv diskutiert und vor allem in der Schweiz wird LSD im therapeutischen Umfeld heute zur Behandlung von psychischen Störungen, Depressionen und in der Suchttherapie eingesetzt.

Timothy Leary, für die einen der "Verführer", für andere ein "Visionär", starb am 31. Mai 1996, er wurde 76 Jahre alt.

Heute wäre Timothy Leary 100 Jahre alt geworden.

Timothy Leary (1996)
Timothy Leary (1996) | © imago-images / Todd Bigelow