Albumtipp - Banshee von Kendra Morris
Sie klingt verdammt nach Amy Winehouse, aber Debütantin Kendra Morris aus New York wirkt weniger kämpferisch und insgesamt melancholischer.
Auch sie zählt die alten, weiblichen Jazzsängerinnen wie Sarah Vaughn und Dinah Washington zu ihren Vorbildern, ebenso wie die Soulgrößen Sam Cooke und Donny Hathaway, aber hier kommt ein psychedelischer Soundscapeaspekt hinzu als wäre Barry Adamson beteiligt.
Wenn überhaupt aber, dann hat sie eine Affinität zur HipHop Skater Szene, früher coverte sie Metallica und Pink Floyd, und im stimmungsvollen, zugleich groovigen Concrete Waves muss der Asphalt herhalten, um das harte Aufschlagen in Beziehungen zu verdeutlichen.
Überhaupt sind es vor allem Beziehungsmanöver an denen sie sich manchmal überschlagend kolorierend abarbeitet. Ihr Mischung von Pop mit Soul, R&B mit Psychedelic ist einerseits faszinierend, macht das ganze Album aber jenseits von Instant Hits wie If You Didn’t Go, Concrete Waves und Old Photos mit einigen typischen Castingshowswarovkis dann doch seltsam unbestimmt.
Christine Heise im TIP-Magazin